Gebrandmarkt

Ein Gedicht von Benjamin Forester
Ach das ist ja nur ein Heimkind.
Wir wissen doch, wie die sind.
Klauen wie die Raben und vor allem arbeitsscheu.
Niemanden sind sie treu.

Aber das es Ausnahmen gibt,
das wissen viele Menschen nicht.
Wir Heimkinder werden alle über einen Kamm geschert.
Das habe ich an eigenen Körper gemerkt.

Tausende Bewerbungen schon geschrieben
und was ist davon geblieben?
Nicht ein Vorstellungsgespräch war dabei.
Wie man wirklich arbeiten kann, war einerlei.

Gut, als Heimkind hatte man nicht die besten Noten.
Bei manchen scheint auch Vorsicht geboten.
Nur man muss doch jemanden individuell beurteilen.
Und sich nicht leiten lassen von Vorurteilen.

Es sind auch Vernünftige darunter.
Ich zum Beispiel bin ziemlich munter.
Trotz der 1000 Bewerbungen lasse ich mich nicht unterkriegen.
Ich versuche immer wieder den Stolz der Anderen zu besiegen.

Einer wird sich meiner schon annehmen.
Sonst könnte ich mir jetzt schon die Kugel geben.
Und trotzdem werde ich den Makel nicht los.
Als ehemaliges Heimkind fällt mir auch gar nichts in den Schoß.

Informationen zum Gedicht: Gebrandmarkt

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02.05.2017
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