Haus im Grünen
Ein Gedicht von
Lars Abel
Lügt der Himmel wenn er traurig weint,
die Sonne, wenn sie freudig scheint?
Lügen bunte Blätter, wenn sie fallen?
Was nützt es wenn sie haltlos sich an' s Leben krallen?
Sie wispern offen mir vom Ende,
erfinden keine Gegenargumente
Ich denk', ich sprech' von heute an zum Regen,
es sieht zwar nicht so aus, als würd' er leben
Doch Worte hat er viele auf der Zunge,
den Ursprung atmet seine Lunge
Natur, die niemals sich verstellt,
Die immer sagt, wie's sich mit ihr verhält
Nun sieh das Blatt, dort schwebt es
und niemand sagt: Noch lebt es
Die Wahrheit spricht es frei heraus,
grad´ geht der Lebenssaft ihm aus
Bald tritt es in den Kreis der Erd',
es täuscht nicht, was von unschätzbarem Wert
Hingegen du, mein Freund, du schwankst,
Entwicklung spuckt dir durch die Adern
Du trägst der Kultur Truggewand,
und Ängste gierig dich umwabern
Der Ursprung ist dir ein Relikt,
von dem zu lösen es sich galt
In Lügen hast du dich verstrickt,
berechnest eisig kalt
Ich hab' die Schnauze voll von dir,
such´ mir ein Haus im Grünen
Ich sammle, jage das Getier,
werd' fortan nimmer Lügen
(C) Lars Abel
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