Gunter komm herunter
Ein Gedicht von
Greta Hennen
Als kleines Kind saß Gunter schon
stets gar zu gerne auf dem Thron
bis seine Mutter sagte:“:Gunter,
es wird jetzt Zeit, komm da herunter“
Und später dann im Pfarrhausgarten,
da konnte er es kaum erwarten,
bezwang des Apfelbaumes Äste
der Platz ganz oben war der beste.
Bis dann der Pfarrer ihn ermahnte,
der seinen Absturz wohl erahnte
Oh bitte, bitte lieber Gunter
komm doch mit Vorsicht nun herunter
Und in der Schule war er Streber
er hat geprotzt frei von der Leber
und Lehrer Huber sprach: "Ach Gunter
da kommst du auch mal wieder runter."
Sogar die Ehe ging entzwei,
so nervte seine Prahlerei
Bis seine Gattin meinte: Gunter
es wäre schön, kämst du herunter.
Sein halbes Leben ohne Witze
erzählt er jedem er sei Spitze
Fast jeder meint, der spinnt der Gunter,
er kommt wohl nie von oben runter."
Ach gestern hab ich ihn getroffen,
im Park allein, total besoffen
So abgerissen und benommen,
war ganz herunter er gekommen.
Oh, warum ließ er sich den Glauben
an seine wahre Größe rauben?
Hat er zu wörtlich denn genommen,
den Wunsch mit dem Herunterkommen?
Er suchte stets nach einer Stütze
die ihm nur fehlte für die Spitze
Man hat die Hoffnung ihm genommen
Ganz unten ist er angekommen.
© Greta Hennen
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