Glaubensrute
Selbst jetzt noch,
nach so vielen Jahren,
schein ich zu leiden
unter der Knute.
Nun auch noch unter
der Glaubensrute.
Als hätte ich sie nie erfahren,
Seine Liebe, all das Gute.
Das Genick eingezogen,
bei jedem Tun und Lachen.
Hab ich die Worte auch recht gewählt
und gebührend abgewogen?
Oder wird mir auch jetzt gleich
eins übergezogen?
Gespannt und verkrampft,
wiege ich selbst Emotionen.
Hab ich sie nicht
fang ich an mich zu hassen
mich nicht zu verschonen.
Bin selbst noch mein Feind,
wie gut ER es auch meint,
es kommt kaum bei mir an.
Warum kann ich mich immer noch nicht fallenlassen?
Die Meinung der Andern hat so viel Gewicht,
so zeig ich nach außen das brave Gesicht,
unter den Scheffel stell selbst ich mein Licht.
Statt schlichtweg authentisch zu sein,
so wie ich bin.
Ein Sünder vor IHM
und dennoch Sein Kind!
Von IHM, dem König selbst, angenommen.
Was bringt es mir ein
das Geschwätz manch‘ anderer Frommen.
Die auch nur eigen,
die selben Symptome wie ich aufzeigen.
Ohne Liebe, mit enger Strenge und Glaubenshieben
in die Enge getrieben,
sich selbst nicht lieben,
den Nächsten vermeiden,
da sie selbst an sich leiden.
So sind sie auch, die anderen Christen,
nicht besser als ich,
tun manche auch so als ob sie es wüssten
wie man als Christ so zu leben hat.
Ich muss mich ablösen von den Kritiken,
manch skeptischen Blicken,
jedoch auch meinen Balken,
statt ihren Splittern,
erkennen,
und mich von ihm trennen,
ihn aus meinem Auge rücken,
mich selbst annehmen
und nur auf IHN blicken.
Was ER über mich denkt,
wie ER mich sieht,
das allein zählt.
Die Seele doch selbst schon
genug ist gequält.
Zur Freiheit berufen,
das sind wir
und sollen es sein,
statt nach außen nur Schein.
In Seiner Liebe zu leben und wandeln.
Es ist mir vergeben.
Und so darf ich heil werden
und leben,
ohne Heuchelei,
Trug und frommen Schein.
Einfach und schlicht,
von IHM angenommen,
Sein Kind sein!
(Gedicht läuft auch unter dem Pseudonym 'His Francis')
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