Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

Ein Gedicht von Rainer Maria Rilke
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.


Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.


Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um."

Informationen zum Gedicht: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

55.714 mal gelesen
(6 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
1
30.09.2007
Da der Autor bereits seit über 70 Jahren verstorben ist, darf das Gedicht unter Angabe des Autoren frei verwendet werden.
Anzeige