Gericht und Gerechtigkeit

Ein Gedicht von Hihö
Bei Gericht sitzen zwar viele Richter,
doch mein Verdacht wird immer dichter:
Mit Gerechtigkeit hat man nichts am Hut,
das wär für die Justiz auch gar nicht gut.

Auch kommt „Gericht“ nicht von „gerecht“:
Das wär für die Gauner wirklich schlecht.
Für das Opfer aber wendet sich das Blatt,
weil es meist den „Kürzeren“ gezogen hat.

Natürlich! Es regiert die Macht des Geldes.
Wer andres weiß, nun gut: Der meld’ es!
Nur selten ist ein Gerichtsurteil gerecht,
sodaß man schier verzweifeln möcht’.

Wenn sich Juristen im Gerichtssaal streiten
und wie wild auf ihren Paragraphen reiten,
steht meist ein Schlichter auch schnell bereit.
Der schiebt das Gesetz „schlichterweis“ beiseit’!

Der Schlichter-Richter malt mit Kohle weiß.
Summen zum Vergleich gehen rasch im Kreis.
Ach! Siehe da! Schon ist man „vergleichsbereit“
und bejubelt froh die „Neue (Un)-Gerechtigkeit!“


Copyright © da Hihö
2007

Informationen zum Gedicht: Gericht und Gerechtigkeit

266 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
15.10.2023
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige