Freiheitswahn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Freiheitswahn

©Hans Hartmut Karg
2017

Er wollte immer attraktiv ins Leben gehen
Und eigene Pflege nur vorrangig sehen.
Als Manager glitt deshalb hin sein Sinn
Zur Gottesebenbildlichkeit mit viel Gewinn.

Er aß wenig, er trank nur starken Tee
Im Wohnmobil ging's hin zum ersten Schnee
Und schließlich wog er nur noch 70 Kilo
Und war darüber happy – wie ein Floh!

So glaubte er, den Frauen zu entrinnen,
Sich ganz bequem in den Kokon einspinnen,
Weil niemand seinen Standort wissen sollte,
Damit nur lief, was er von sich aus wollte.

Doch hatte er das Virtuelle übersehen,
Er glaubt', frei seinen eigenen Mann zu stehen,
Doch holte ihn das Smartphone mächtig ein
Und dabei blieb er daddelnd doch allein.

Wer glaubt, er könnte sich durch Flucht befreien,
Der wird am Ende nach Beziehung schreien,
Denn Seelenkräfte werden sich erheben,
Will man die Freiheit nur allein ausleben.

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Informationen zum Gedicht: Freiheitswahn

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22.06.2017
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