Feindbildgefangenschaft

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Feindbildgefangenschaft

So manches wird ins Fanal gehoben,
Wenn Lüge zur Lebenswahrheit erhoben,
Irrlichternde nach frühen Traumata fahnden
Und damit dauerhaft im Unglück landen.

Für sie müssen deshalb Feindbilder her,
Denn damit gelingt es ihnen unschwer
Von eigenem Missmutigem abzulenken,
Um sich dadurch Dispens zu schenken.

Der böse Vater war immer ein Täter,
Man hasse deshalb auch andere Väter,
Heize damit an dieses Traumagehube,
Mache aus dem Herzen eine Mördergrube.

So erschwert man sich das schönste Leben,
Mindere die Liebe, weil keinerlei Vergeben,
Wo man sich selbst zu Erinnerungen verführend
Aufmacht, das Böse in die Kindheit projizierend.

Am Feindbild festhaltend, da es ja passend,
Das Frühkindliche lebenslang niemals verlassend,
Dafür gibt es kein Aussöhnen, keine Gnade,
Liebe wird verplempert – wirklich schade...


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Feindbildgefangenschaft

32 mal gelesen
11.06.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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