Fahrlässigkeit

Ein Gedicht von Heinrich Baumgarten
Gegenwärtig ist Künftiges vergänglich,
weil der Zeitgeist der Demenz zum Opfer fällt.
Hindernisse umgehen einander,
und Behinderung heißt Einschränkung.
Schrankenlos hingegen
sind die Kniebeugen der Ellenbogen,
die Begegnungen simulieren.
Sind sie nicht Schienbein-Fouls am Sozialen?
Gelddruckender Kicksport ist systemrelevant;
es bleiben nur Brosamen für die Großhirnrinde,
kein Brot für die Welt des Geistes und der Kultur.
Streaming statt Dreaming,
und Flachbildschirme träumen von Tiefgang
statt schleichender Disneyisierung der Welt.
Allenthalben füllt die Leere,
verdünnt das allgegenwärtige Vakuum
ins rein Virtuelle.

Heinrich Baumgarten

Informationen zum Gedicht: Fahrlässigkeit

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09.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinrich Baumgarten) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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