Erntelied
Ein Gedicht von
Alke Jeskulke
Wir bringen heute die Krone dar,
wollen feiern, wie so manches Jahr
mit kühlem Trunk und frohem Tanz
unter dem goldenen Garbenkranz.
Wir geben der Krone gerne Geleit.
Wenn wir im Wandel der neuen Zeit
auch nicht mehr Schnitterinnen sind.
Wenn Knecht und Magd, die Frau und das Kind
nicht mehr Garben binden mit flinker Hand,
auf den Feldern schon lang keine Hocke mehr stand:
Bedeutet doch Ernte immer noch Brot!
Wir Menschen kämen in große Not,
würde niemand mehr die goldenen Saaten,
wie vor uns unsere Ahnen es taten,
dem Acker, der Erde anvertrauen
und dabei fest auf den Segen bauen,
den Gott alljährlich der Erde spendet.
Hat die neue Zeit auch vieles gewendet,
verändert die Technik das Gesicht
unsrer Welt, eines ändert sie nicht:
Ernte heißt: Nahrung, Korn, das heißt: Brot.
Für den Segen der Ernte danken wir Gott!
Alke Bolte 1975
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