Einsamkeit

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Sitze hier so ganz alleine,
und die Stille ist so laut,
fühl mich einsam und verlassen,
dies Gefühl ist so vertraut.

Alle Andern sind zusammen,
und nur ich bin ganz allein,
bin alleine und verlassen,
und will das doch gar nicht sein.

Laufe langsam durch die Straßen,
ganz allein geh ich nach Haus,
seh die Stadt mit meinen Augen,
alles sieht so traurig aus.

Fühle wieder so viel Kälte,
spüre schon mich selbst nicht mehr,
unter all den vielen Menschen
such ich einen Freund so sehr.

Leute gehn an mir vorüber,
reden, lachen, schaun mich an,
doch durch diese hohe Mauer
kommen sie nicht an mich ran.

Menschen stehen so nah vor mir,
und sind doch so weit entfernt,
kann sie einfach nicht erreichen,
hab es wirklich nie gelernt.

Seh die Welt durch einen Schleier,
dreh mich immer nur im Kreis,
alles scheint mir wie im Traume,
weiß nicht mehr was ich noch weiß.

Möchte doch so Vieles ändern,
und kann doch so gar nichts tun,
muss alleine weitersuchen,
ohne jemals auszuruhn.


© Kerstin Mayer 2002

Informationen zum Gedicht: Einsamkeit

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22.05.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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