Einsam

Ein Gedicht von Ingelore Jung
Einsam

Gehe durch die Straßen in meiner Stadt
Reges Treiben, Menschenmassen überall
Sitze hier auf einer Bank, mittendrin
Doch bin ich sehr einsam hier

Keiner interessiert sich für mich
Auch neben mir auf der Bank
Interessieren sie sich nur für ihr Handy
Vergessen rundum die Welt

Kein Auge für ihre Mitmenschen
Kein Auge für das Treiben ringsum
Starren und tippen, tippen und starren
Spreche sie leise an, sage "Guten Tag"

Keine Reaktion, starren und tippen
Ein erneuter Versuch, etwas lauter, vergeblich
Es ist keine Kommunikation möglich
Sie starren und tippen, tippen und starren

Sie merken schon nicht mehr
Wie einsam sie doch sind
Dieses Bild sehe ich noch überall
Bei meinem Weg durch die belebte Stadt

Ob an der Bushaltestelle, im Bus, am Bahnhof
Selbst sogar beim Laufen über den Zebrastreifen
Selbst im Cafe bei allerfeinster Torte
Sehe sie immer einsam, nur starren und tippen

© Ingelore Jung
2017

Informationen zum Gedicht: Einsam

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06.06.2017
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