Einem immer nur Traurigen

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Schütz den Verstand vor dem Vergreisen,
sonst zählst du jung zum alten Eisen.
Dein Körper ist nur äuss´re Hülle,
doch im Innern liegt die Fülle.
Und wenn es aus den Augen strahlt,
ist das Lehrgeld halb bezahlt.
Lass von Neugier dich beflügeln,
das wird auch die Trauer zügeln.
Was nützt es dem nach Jahr einst Alten,
wenn´s nichts gibt, sich dran zu halten.
Einmal wird solch Lebens Treiben
sich als Schindluder verkleiden
und man könnt von dir dann lesen.
dein Leben sei umsonst gewesen.
Und war doch prächtiges Präsent,
obwohl dich jeder traurig kennt.
Du willst nicht sehn Geschenkes Wert,
was wiederum den Geber stört.
Und dann darf´s dich auch nicht kränken,
wird er dich niemals mehr beschenken.

Informationen zum Gedicht: Einem immer nur Traurigen

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08.02.2016
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