Eine Auszeit nehmen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Sich eine kleine Auszeit nehmen.
Die Seele baumelt mit dem Wind.
Dann hält man Abstand von Problemen
und spielt nicht mit dem Sorgenkind.
Es geht uns gar nichts an die Nieren.
Man frönt der Faulheit, liegt am Strand.
Dort kann uns keiner schikanieren,
und weit entfernt das Vaterland.
Man lässt sich Zeit, nichts mahnt zur Eile.
Es geht uns blendend, rundum gut.
Man wandert täglich eine Meile.
Vor Ärger ist man auf der Hut.
Am Abend winkt man fixen Sternen,
lauscht Grillen, trinkt den Sonnenschein
in Bauernschenken und Tavernen,
und lässt noch Fünf gerade sein.
Die Seele kam auf ihre Kosten,
doch damit ist es jetzt vorbei.
Sie muss zurück auf ihren Posten,
bald steckt sie tief im Alltagsbrei.
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