Die Worte, mit denen er sich verletzte
Ein Gedicht von
Nico Fender
Er kann Wahrheit auf's Papier bringen,
leben wird er sie nie.
Zwischen Versen und Strophen, denkt er: Ihm wird's gelingen,
doch es bleibt nur Phantasie.
Die Worte werden es sagen,
doch vor dir schweiget er still,
denn in Gedichten wird er stets haben,
obwohl er's eigentlich gar nicht will.
Er kann einfach nicht anders, er muss schreiben,
weil er sonst in Einsamkeit versinkt.
Er weiß, er wird darunter leiden,
bis es ihn irgendwann mit sich nimmt:
Das Ding, das keinen Namen trägt.
Das Schwäche ihm und Wahrheit zeigt
bis er sich wieder überlegt,
wie er es in Reimen schreibt.
den Teufel, der von Menschen Besitz ergreift,
die Götter, an die er nicht glaubt.
All die Last, die er hinter sich herschleift.
Die Stimmen, die ihm den Verstand raubt.
Die Vergangenheit, die er bedauert,
die Zukunft, die ihn unruhig stimmt.
Wer weiß schon, was da im Verborgenen lauert
und ob es bald wieder beginnt:
Das Brennen im Herzen,
das Verwurzeln von Denken und Sein.
Die Angst und Lust auf alte Schmerzen
und wieder ist er allein.
Er, der Dichter tief in mir,
In mir - nichts weiter als Fleisch und Hülle.
Ich bin wie ein weißes Blatt Papier,
das ich durch ihm mit Strophen fülle...
N.Fender
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