Die Witwe
Ein Gedicht von
Okan Canbaz
Hinter der grünen Mauer aus wildem Wuchs,
so ärmlich das kleine Haus, gebrochen wie die Witwe
und keine Hühner auf dem verlassenen Hof, keine Katzen,
nur die Witwe, die mit ihren geschichtlichen Händen näht.
Nur die Witwe die näht, die müd gewordene Wäsche und
am Tage sind es die Blumen, die nicht selten zu ihr sprechen,
jedoch mit einer weißen Traurigkeit,
die ein jeder Frühling mit in den Knospen trägt.
Wie der regennasse Frühling und
auf den gläsernen Strassen vergängliche Diamanten,
mit Karmin auf ihren toten Lippen.
Für wen Frühling, für wen nur wirst du kommen?
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