Die Wiege des Vergessens

Ein Gedicht von Farbensucher
Die Tage ziehen mit den Wolken,
Erinnerungen treibt der Wind
in Jahre, die mich überholten -
Und nichts gibt es, das sie besingt.

Sie waren klanglos, ohne Farben,
nur ab und zu kurz Licht drauf fällt.
Woher nur sind all meine Narben,
wenn nicht viel war, das mich beseelt?

Versinkt so manches ins Vergessen,
damit ganz neu ich mich erfind?
Wer will Natur in uns ermessen,
wenn wir mal sehen, mal sind blind? 

Ist Leben doch wie eine Wiege,
die schlummernd uns im Arme hält,
damit keiner dem Schmerz erliege,
wenn Herzschlag viele Jahre zählt?

Dann wäre Leben zu vergleichen
mit der Natur, die einfach IST.
Kein Baum wird Größe wohl erreichen,
wenn er den Winter nicht vergisst.

 

Informationen zum Gedicht: Die Wiege des Vergessens

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05.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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