Die Sommertage sind bereits gezählt *
Ein Gedicht von
Horst Hesche
Noch streicht der Sommerwind fast lautlos über's Land.
Er fährt ganz leise über Weg und Garten,
erfrischt damit die reifen Früchtearten
und streichelt sie mit zarter Hand.
Und alle Rosen blühen jetzt zum zweiten Mal.
Sie zeigen sich im allerschönsten Kleide.
Bezaubernd! Was für eine Augenweide!
Noch einmal leuchten Wunder ohne Zahl.
Und dennoch ist die Stimmung leicht getrübt.
Bei allem Glück verspüre ich ein Schweigen,
weil Abschiedszeichen sich bereits schon zeigen.
Wie hab ich doch die Sommerzeit geliebt!
Da kommen mir sogleich Gedanken auf.
Noch seh' ich Schmetterlinge emsig fliegen
und wie sich goldne Sonnenblumen wiegen.
Doch bald folgt schon der bunte Herbst darauf.
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