Die schlafende Tänzerin

Ein Gedicht von Anita Namer
Sie liegt da so vor mir…
Ich sehe in ihr – was mir so einfällt.
In dem Augenblick – ist sie das für mich,
was meine Gedanken aus ihr machen…

In einem Augenblick

…eine Feder.
Irgendwem entflogen.
Wem?
Zu mir geflogen…
Wohin war sie schon gereist?
Was hat sie bereits erlebt?
Was tut sie hier bei mir?
Endstation?
Weiterflug?

…eine Tänzerin.
Ruht sie aus?
Schläft sie?
Kurz vor dem Tanz?
Kurz nach dem Tanz?
Auf welche Musik würde sie gerne tanzen?
Ich seh` sie schweben…
und all die Töne
tanzen einen Reigen
um sie herum.

…eine Elfe.
Kommt sie aus dem Elfenwald?
Ein Gruß?
Ein Zeichen?
Ein Augenzwinkern?
Ein Hinweis
mich an sie zu erinnern?

…eine Träumerin.
Träumt sie
einen Tagtraum
oder
schläft sie?
Wo ist sie gerade
in ihren Träumen?
Was macht sie?
Ist sie glücklich?
Lächelt sie?

…eine Feder,
die mich auf eine Reise mitnahm.

Eine Reise
auf die wir tagtäglich gehen…

Ein Blick
mit dem wir tagtäglich auf etwas schauen…

Bemerken wir,
dass unser Blick es ist,
der es benennt?

Bemerken wir,
dass das, was wir sehen
noch so Vieles mehr sein kann?

© A.Namer
Dazu gehörend - ein Foto von einer Feder....auf meiner Couchdecke gelandet ....schenkte sie mir all diese Bilder...

Informationen zum Gedicht: Die schlafende Tänzerin

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01.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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