Die Oberhand

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der Tag gewinnt die Oberhand.
Die Nacht wird ausgeblendet.
Das Mundwerk hält noch seinen Rand.
Der Tiefschlaf wird beendet.

Man steht allein 'auf weiter Flur'.
Und atmet Wohlgerüche.
Im Grunde aber steht man nur,
daheim in seiner Küche.

Wir beugen uns dem Ritual,
wenn wir den Kaffee kochen.
Der Sprecher-laut spricht von Skandal.
Der Hund kommt angekrochen.

Dann köpfen wir ein weiches Ei.
Der Toast wird dick gebuttert.
Der Löffel taucht in Haferbrei,
der wird eiskalt gefuttert.

Am Morgen steht die Welt noch still.
Der Schatz macht keine Szene.
Man kann noch machen, was man will,
und pflegt die Zahnhygiene.

Informationen zum Gedicht: Die Oberhand

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19.06.2014
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