Die klagenden Rosen

Ein Gedicht von I. Kunath
Mitternacht - im Licht des Mondes
hört ich Rosen - ja, sie sangen,
traurig blickten sie herüber,
ihre Lieder schaurig klangen.

Als ich näher trat da sah ich
eine Rose schön und hold,
Sternenstaub ihr Kleid bedeckte,
glänzte schöner noch als Gold.

Mitternacht - im Licht der Sterne
hört ich Rosen - ja, sie sangen,
weinend blickten sie zum Himmel,
ihre Lieder traurig klangen.

Und die zarte glänzend' Rose
lag am Boden stumm und tot
und die andern Rosen klagten,
sangen bis zum Morgenrot.

Mit der Nacht - das Lied der Rosen
leis im Sonnenglanz verstummte,
und ein neuer Tag erwachte,
und es blühte, flog und summte.

Jene eine schöne Rose
war so jung - es half kein beten,
jemand hatte unbedacht
sie am Tag zuvor zertreten.

(Ilka Berikhan)
phantasie-garten.com

Informationen zum Gedicht: Die klagenden Rosen

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17.06.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (I. Kunath) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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