Die Angst geht um (1)

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Angst geht um, sich zu blamieren.
Du schweigst dich aus, wirst nicht konkret.
Du möchtest nämlich nicht riskieren,
dass einer weiß, wie's um dich steht.

Du redest viel, um nichts zu sagen.
Du hütest jedes Sterbenswort.
Du lügst, wenn andre hinterfragen.
Das ist ein anerkannter Breitensport.

Du wirst zu deiner Höchstform finden,
wenn eine Niederlage droht.
Den andren Bären aufzubinden,
wird eine Rettung in der Not.

Gefühle wirst du torpedieren.
Sie werden einfach umgebracht.
Die Angst geht um, sich zu blamieren,
und deshalb wird sie kalt gemacht.

Informationen zum Gedicht: Die Angst geht um (1)

177 mal gelesen
27.06.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige