Deutschland - Kapitalgesellschaft
Ein Gedicht von
Udo Steinke
Diese Begierde nach Geld und Ruhm,
sie schändet auch meine Gedanken,
diese lassen mich nicht vor mir ruh'n,
diese lassen mein Herz erkranken.
Ich weiß genau, dies darf nicht sein,
es gibt wichtigeres im Leben
und zwar ein herzlich trautes Heim
oder ihr die Liebe zu geben.
Es ist zwar gegen meinen Grundsatz,
der Art mein Leben zu begehen
und dennoch ist diese inn're Hast,
die scheint stets in mir zu bestehen.
Eine Unruh, die verlangt nach mehr,
immer hektisch, schnell, schnell es eilt,
doch ich bedauere dieses sehr,
dass die Hektik solange verweilt.
Was möchte ich erreichen so gern,
was ist es, das strebt nach mir oben,
was treibt alles and're in die Fern,
was hat nur meine Gier gehoben?
Ist es lediglich das teure Gold,
das glänzt und in den Augen blitzt
oder man den goldnen Schatz nur holt,
das man hat Sie in seinem Besitz?
So stellt sich in die vord're Fronten,
meine Frage, ob die Liebe auch,
verlangt nach gutgefüllte Konten
und Wissen über den Handelsbrauch?
Die Kapitalgesellschaft heut:
Ob in der Liebe oder Beruf,
sie riecht überall große Beute,
es ist ein besonderer Geruch.
Lasst mich doch lieben,
ohne Zwang zum Geld.
Gewinn nicht dieben,
ohne Moos, kein Held?
Was für eine Welt,
die sich so verhält,
jeder Liebende
der fällt.
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