Der Tropfen
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Auf meinem Schreibtisch ist ein Tropfen
Blut. Ich habe ihn heute entdeckt. Direkt
neben meinem Computer. Ein Tropfen Blut
von einem Wort. Einem Wort ohne Sinn für
mich. Und ich habe es einfach so weg geschnipst.
So, auf der suche nach dem einen Wort. Dem
Wort das Wissen besitzt. Dem Wort das Macht.
besitzt. Dem Wort, das die Wahrheit ist. Und
was zählt schon neben der Wahrheit. Es gibt
eben kein Wort das Größer ist.
Aber nun suche ich dieses Wort. Das Wort,
das ich verletzt habe. Das Wort, das ich
einfach so weg geschnipst habe. Denn
vielleicht ist es nicht die Wahrheit. Aber
es ist der eine Bruder der Wahrheit. Der
Bruder, ohne den die Wahrheit einsam ist.
Und krank wird. Und irgendwo stirbt.
Unerkannt in einem Krankenhaus. Ohne das
es jemand bemerkt: „Hier stirbt das Leben!
Hier stirbt die Welt! Hier stirbt die
Wahrheit!“
Aber nun, suche ich dieses eine Wort. Das
Wort, dass ich weg geschmissen habe. Denn
vielleicht ist es nicht die Wahrheit. Aber
es ist das eine Wort! Das Wort, das der
Wahrheit leben gibt. Und mit Ihm durch
die Strassen geht. Und Ihm arme Menschen
zeigt. Und Ihm verzweifelte Menschen zeigt.
Und ihm verlorene Menschen zeigt. Und der
Wahrheit erklärt. Das ist Deine Familie. Und
hier findest Du, den Sinn für Dein Leben.
Auf meinem Schreibtisch ist ein Tropfen
Blut. Ich habe ihn heute entdeckt. Er ist
von einem Wort. Einem Wort, das ohne Sinn
für mich war. Und ich habe es zerstört.
Denn ich will nur die Wahrheit. Aber was
ist, wenn ich die Wahrheit finde. Und ich
habe Alles zerstört um sie zu finden. Wird
sie dann leben können. Oder, kann sie mir
dann noch die Welt erklären. Oder, geht die
Wahrheit dann einfach. Und alles ist ohne
Sinn.
(C)Klaus Lutz
Ps. Die erste Fassung am 11.3.2016 um
18:26 Uhr auf www.die-gedichteschreiber.de
veröffentlicht!
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