Der Tänzer

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Am Ende tanze ich. Wie immer ich auch
belogen werde. Was ich auch immer an
Falschem aushalten muss! Was mir auch
so an Üblem begegnet! Wie immer ich auch
so überlebe. Immer Pleite. Immer kurz vor
dem Durchdrehen. Und ich denke mir:
"Irgendwann werde ich vor Gott stehen!"
Und er wird mir sagen:
"Ich habe Dich nie mit Jemanden reden
gesehen! Ich habe nie gesehen, das Du
wirklich Freunde hattest! Ich habe nie
gesehen, das Jemand ehrlich zu Dir war!
Aber ich habe gesehen, wie Du am Ende
des Tages getanzt hast. Wie Du am Ende
doch das Leben gesehen hast. Wie Du am
Ende ohne Hass warst. Wie Du am Ende
gelacht hast! Wie Du am Ende gesungen
hast. Wie Du am Ende alles Glück warst!
Wie Du am Ende das Leben warst. Wie Du
am Ende wusstest was zählt!

Am Ende tanze ich. Ganz gleich was
falsch läuft. Gleichgültig was ich sehe.
Wie einsam ich auch bin. Wie verraten
und verloren. So ohne alles was Freude
gibt. Und ehrlich und aufrichtig zu mir
ist. Und ich denke mir: "Irgendwann
werde ich vor Gott stehen!" Und er wird
mir sagen: "Ich habe nie gesehen
das Dir auch Jemand vertraut hat! Ich
habe nie gesehen, das auch Jemand gut
zu Dir war! Ich habe nie gesehen,
das Dich auch Jemand akzeptiert hat!
Aber ich habe gesehen, wie Du am Ende
des Tages getanzt hast. Wie Du die Welt
zum Lächeln gebracht hast. Wie Du das
Leben genommen hast. Mit Gedanken! Mit
Phantasie! Mit Liebe. Immer nahe daran
das Rätsel zu lösen. Die Wahrheit zu
sehen. Das Geheimnis. Mit allem was
Du willst! Immer ein Tanz.

Am Ende tanze ich. Nach allen Fehlern
die ich mache. Nach all dem wie ich
auch ausraste. Und nicht mehr weiter
weiß. Nur so auf dem Bett liege. Und
nachdenke und zweifle. Und nichts bleibt!
Und ich denke mir: "Irgendwann werde
ich vor Gott stehen!" Und er wird sagen:
"Ich habe nie gesehen, das Dich auch
Jemand ernst genommen hat! Ich habe nie
gesehen, das Dir auch Jemand etwas
geschenkt hat! Ich habe nie gesehen,
das Dich die Leute auch respektiert
haben! Aber ich habe gesehen, wie Du
am Ende des Tages getanzt hast. Wie Du
ein Traum warst! Wie Du der Himmel warst!
Die Sterne und alles Licht. Und so nahe
bei mir, wie es nur die Liebe sein
kann. Mit allem sehen und erkennen
des Lebens. Und immer mit offenen
Armen. Und immer der Tanz!

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Tänzer

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24.03.2012
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