Der Hobby Fotograf

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Ein Mensch beginnt, ich nenn ihn Torsten,
die Fotolandschaft zu durchforsten.
Erkennt dann bald nach einer Weil,
die Landschaft als das wahre Heil
und Blumen, Tiere, das Gesicht,
das interessiert ihn alles nicht!
Der Fluss, der Wald, Aufgang der Sonne,
erfüllen ihn mit größter Wonne.
Man hört, wie er vernehmbar spricht:
Nur Landschaft, alles andre nicht!
Und jahrelang wird ungeniert,
in diesen Zwang viel investiert.
Rät ihm ein Freund, auch ein Erkunder,
bedenk, die Welt ist voller Wunder,
man isst nicht stets den gleichen Kuchen,
er soll was anderes versuchen.
Da windet Torsten sich voll Qual,
die Landschaft bleibt sein Königssmahl.
So geht es viele Jahre lang,
das Thema wird bei ihm zum Zwang.
Doch eines Tages schießt ihm ein:
Sollte das wirklich alles sein?
Und ein interner Stimmungshandel,
ergab einen Gesinnungswandel.
Torsten entdeckt die Blumenwelt,
die ihm ganz plötzlich sehr gefällt.
Blumen sind lieblicher und mild,
als Landschaft, die ihm spröde gilt.
Die Blumen hat er auch entdeckt,
weil sie ein „lohnendes Objekt“.
Die Landschaft in der Ferne liegt,
die Blumen man bei OBI kriegt!
Und er verfällt erneut dem Rausch,
ihm scheint’s ein genialer Tausch.
An dieser Stelle sei genannt,
es gibt auch noch so allerhand,
recht lohnenswerte andre Sachen,
die ebenfalls viel Freude machen.
Die Tiere, wenn auch oft versteckt,
sind stets ein fruchtbares Objekt.
Sind die zu weit, ganz in der Näh,
ist stets das menschliche Portrait.
Will man die Welt mit Licht erfassen,
soll man es nicht dabei belassen,
nur einem Teil gerecht zu werden,
es gibt viel Schönes hier auf Erden!
Das Eine gründlicher erfassen,
das Ganze außer acht nicht lassen.

Informationen zum Gedicht: Der Hobby Fotograf

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21.06.2016
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