Der glückliche Lothar
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Der Lothar zu dem Nachbarn Klaus
Im Flüstertone spricht,
ich werde jetzt vom Staat bezahlt
und arbeite fast nicht.
Ich sitze nur den ganzen Tag
mit Kaffee im Büro,
doch manchmal geht das Telefon,
dann bin ich gar nicht froh.
Ich werde davon immer wach,
das ist die reinste Last,
das Klingeln von dem Apparat
ist mir total verhasst.
Ne Assistentin hab´ ich auch
im Zimmer nebenan,
die Frau ist wirklich attraktiv,
bei der ist alles dran.
Tut mir der Rücken einmal weh,
kommt sie mit zarter Hand
und massiert die Schulter mir,
das macht sie sehr galant.
Ich spüre ihren Busen dann
erotisch im Genick,
so habe ich ganz nebenbei
täglich ein kleines Glück.
Seitdem ich nun Beamter bin
und zwar auf Lebenszeit,
spricht mein Nachbar nicht mit mir-
erfüllt mit purem Neid.
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