Der Eiskanal
Im Sommerurlaub waren wir diesmal
hoch in den Bergen, dicht am Eiskanal.
Dort wo die deutschen Olympioniken
mit Schlitten auf die Tube drücken.
Tag und Nacht hörte man die Namen
der teilnehmenden Herren und Damen.
Dazu klangen durch die Röhrenweiten
die jeweils erzielten schnellen Zeiten.
Jeder Sportler, egal wie alt an Jahren,
wurde auf den Berg hinauf gefahren,
dort massiert und leicht mumifiziert,
weil er schließlich sein Leben riskiert.
Dabei war alles doch ganz streng geheim,
am liebsten schickte man Urlauber heim.
Wir sollten sie gefälligst in Ruhe lassen,
damit sie in Sotschi dann Gold abfassen.
In ihren schlüpfrigen Sexi-Teflon-Sachen
würden sie ein leichtes Training machen.
Uns blieb nur übrig, am Rand zu stehen
und diesen nationalen Flitzern zuzusehen.
Selbst die teuren Mitfahrgelegenheiten
strich man uns dort schon beizeiten.
Wir sollten dieses Jahr erneut hier stehen
und könnten dann das Sotschi-Gold sehen.
Bei Olympia haben wir vergebens gestiert,
mit Medaillen wurden die anderen verziert.
Da fahren wir im Urlaub nur an einen Ort,
wo man sicher betreibt keinen Wintersport.
24.02.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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