dein Herz in Stücke reißen
Ein Gedicht von
Marie Mehrfeld
bestürzt trete ich aus dem Dunkel des verwüsteten
Walds meiner frühen Kindheit, so viele Baumkronen
hieb der wilde Sturm in Stücke, er mähte die hohen
vertrockneten Kiefern gnadenlos nieder, es war ein
Schlachtfeld; ja, wir führen Krieg gegen uns selbst
und haben ihn fast verloren, warum spüren wir das
nicht; die farbigen Bilder der zärtlich rauschenden
Buchenwälder, sie sind noch so lebendig in mir; die
steinern eingefasste Quelle spuckt nur noch wenig
brackiges Wasser; halte meine hohle Hand darunter,
als wär ich noch Kind; du Vater im wehenden Mantel
mit Hut und ich an deiner Hand, und wir haben laut
gesungen beim Wandern, die alten die guten Lieder
im starken und unverletzt grünen Grün, gut dass du
nicht mehr sehen kannst, wie es jetzt ist, es würde
dir den Glauben nehmen, dein Herz in Stücke reißen
M.M.
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