Januarstürme und Sturmfluten

Ein Gedicht von Manfred Basedow
Gerade noch, stand ich am Molenrand,
träumte vom Sonnen am Meeresstrand.
Da drehte der Wind auf Nordnordwest,
das Wasser der Ostsee wirkte gestresst.


Die Wellen bauten sich auf zu Bergen,
Menschen auf Booten wurden zu Zwergen.
Kämpften mutig gegen die Brandung an,
Das freute den Klabautermann.


Der Wind drückte die Wasser Massen,
manche Möwe musste Federn lassen.
Der Pegelstand stieg empor,
lockte neue Rekorde hervor.


Rasch waren viele Keller nass,
wie aus einem lecken Fass.
Vielleicht schwimmt ein Hecht herein,
wird aufgetischt mit weißem Wein.


Autos bleiben dank dir liegen,
die Kraft des Meeres scheint zu siegen.
Wem geben wir dafür die Schuld,
etwa des Menschen Ungeduld?


Wie lang noch landen die Plastiktüten,
am Grund der Mägen von Entenküken?
Kommt ans Meer, um aufzuräumen,
bevor wir Menschen es versäumen.


Bald gibt es keine Welt zum Leben,
wenn wir nicht zurückgegeben,
was wir uns einst von ihr geborgt,
das stimmt mich voll besorgt.


Wer nur soll Verantwortung tragen,
in den oberen Chefetagen?
Übernehmt sie lieber selber,
sonst wird das Meer bald viel, viel gelber.

® Manfred Basedow, 13.01.2019, Rostock

Informationen zum Gedicht: Januarstürme und Sturmfluten

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14.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Manfred Basedow) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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