Das Schlossgespenst

Ein Gedicht von Meteor
Ein kühler Windstoß weht durchs Schloss,
wirbelt durch eine einst bewohnte Halle.
Überschwappender Kerzenwachserguss
rinnt durch Finger in einer Geisterschale.

Darunter ein Paar geisterhafter Lippen,
das sich unheimlich surreal vorstellt.
Seine Konturen sich lieblich anschicken,
rotschimmernd es das Dunkel erhellt.

So dicht die Weißgetünchte vor mir steht
überwältigt mich mit ihrer realen Präsenz.
Schaurig es auf meinem Rücken zugeht,
zarte Finger zeichnen Symbole ihrer Essenz.

Eine Stimme murmelt Dinge in meinem Ohr,
Vergangenes, weswegen sie mich heimsucht.
Süße Nichtigkeiten einer Liaison stellt sie vor,
gewundene Flure ihres Herzen mir aufgetucht.

Erkenne mich selbst im pulsierenden Spiegel,
als erkannte sie in mir eine Reinkarnation.
Dieses Schlossgespennst lüftet ihre Siegel,
wähnt in mir ihre seelenverwandte Person.

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Das Schlossgespenst

32 mal gelesen
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07.02.2025
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