Das Rendezvous
Alter schützt vor Torheit nicht,
das musste ich erfahren,
und Liebe ist nur Kür, nicht Pflicht,
auch wenn ich reich an Jahren.
Die Zeitung hatte animiert,
nicht lang allein zu leben,
drum habe ich gleich annonciert,
einer Frau würde ich alles geben.
Ich bin weder schön, noch reich,
so dachte ich mir anonym
und schrieb es in der Zeitung gleich,
schön fett auf Seite Sieben.
Ich schrieb von Alkohol und Rauch,
von Haus und Pferd und Motorboot
von meiner Einsamkeit natürlich auch
und dass meine Erben alle tot.
Ich wäre zwar verarmter Adel,
wie es ihn reichlich gibt,
doch suche ich ein fesches Madel,
das mich trotzdem liebt.
Treffpunkt sei an der Fußballeiche,
Erkennungsmal ein schicker Hut,
die Anfahrtskosten ich begleiche
und ich hoffe, es hat eine den Mut.
Das Radio meldete, in unserem Raum,
würde ein Sternmarsch wüten,
man sehe und glaube es kaum,
nur Frauen mit Mützen und Hüten.
Frauen aller Nationen und Rassen
strömten in unseren kleinen Ort,
ich hörte sie schimpfen und hassen,
sie drohten mit Totschlag und Mord.
Illegal kamen sie gezogen,
und fuhren von weit her.
Sie haben alle Grenzer betrogen
oder segelten über das Meer.
Ich konnte die Eiche nicht sehen,
doch ich konnte gut hören,
um den Baum viele Frauen stehen
und sich mit Worten betören.
Sie wollen nicht sichere Arbeit,
auch keinen Rückfahrtschein,
sie suchten nur baren Reichtum
als Euro Münze und Schein.
Ein reicher Mann, konnt ich verstehen,
suche hier heute als Halt
ohne dabei groß hinzusehen,
eine Frau, die jung oder alt.
Da habe ich auf Frauen und Liebe gepfiffen,
mich langsam zurückgezogen,
habe meine Aktienunterlagen gegriffen
und bin ins leere Ausland geflogen.
Hier bin ich sicher vor den Wallküren,
auch wenn eine besonders schlau.
Die meisten Deutschland unsicher machen,
nur sie nutzt „Bauer sucht Frau“.
14.07.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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