Das Märchen vom Spiegel
Frisch geduscht und parfümiert,
die Tolle ganz keck hin frisiert,
so stand ich vor dem Glasgestell,
der Mond, der schien ins Zimmer hell.
“Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der schönste Kerl im Land?“
Ich fand mich äußerst hübsch, adrett
und darum blinzelte ich nett.
Der Spiegel ja der räuspert sich:
“Du hübscher Mann ich wähle dich!
Ich bin zwar schon ein bisserl blind:
“Du bist der schönste wie ich find“.
Aus Dankbarkeit, ‘s war nicht gescheit,
hab ihn von Spinnweben befreit.
Er lachte auf, es klang gequält:
“Wen hab ich da denn nur gewählt.“
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