Das Gras in S.
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Das Gras in S.
Sicher einmal,
wenn nach tausend Jahren,
einer über diese Stelle streift.
Findet er ein Stück von unseren Haaren,
das als Gras aus dieser Erde greift.
Diese Stelle wird es sein, es liegen
beeinander dicht – wir zwei.
Müde von den ewig langen Siegen
Gehn nun Fremde hier vorbei.
Alles wird vergessen sein,
das Gras wird wissen,
aus der Erde wächst es Tag um Tag.
Die Erinnerung ist ein grünes Kissen,
die uns unterm nackten Rücken lag.
© Marcel Strömer
(Ulm/Donau 02.01.1984)
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