Das Erdrückende am Andersein《175》

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Was ist menschlicher, als zu glauben anders zu sein, jemand anderes zu sein, als die, die alle so sind wie sie sind?

Was ist menschlicher, als der Gedanke an Suizid, zu glauben, dass es keine andre Lösung gibt?

Was ist menschlicher, als bewusst nachzugeben, seinen Zwängen einen Namen zu geben?

Was ist menschlicher, als seine Tränen im Zaum zu halten, in völliger Trauer sein Herz festzuhalten?

Was ist menschlicher, als sich selbst zu hassen und Angst zu haben, sein Leben zu verpassen?
Was ist menschlicher, als Boßheit zu kennen, sie zu kennen und zu benennen?

Was macht menschlicher, als sich Mensch zu wissen, Mensch zu bleiben, mit dem reinsten Gewissen?
Was macht den Menschen menschlicher, als das er sich selbst der Natur unterstellt, denn alles was sie vorgibt, ist das was für ihn zählt.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Das Erdrückende am Andersein《175》

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28.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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