Cui nocet*
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Sie kamen zeitgleich auf die Welt,
das Neue Jahr und dies Gedicht.
Ob es dem Leser wohl gefällt,
der Zweifel bleibt – ich weiß es nicht.
Gedanken, gerade zu Papier gebracht,
die Tinte noch nicht trocken kaum,
regt sich Kritik mit aller Macht,
denn Poesie ist wie ein Traum
aus dem man nüchtern schnell erwacht,
vergänglich in der Wirklichkeit,
die Schönes drängt mit aller Macht
zum Rande einer neuen Zeit.
Was nützt uns bunte Blütenpracht,
wenn eis´ge Winde drüber wehen
und zarte Blüten über Nacht
zu traurig, braunem Matsch vergehen
Ach, die Gedanken hehrer Poesie
mit Herzgefühlen aufgeschrieben,
verändert hat die Welt sie nie,
wenn Taten danach ausgeblieben!
So bleibe ich auch Vieles schuldig,
sind meine Worte noch so schön gewählt
Papier ist und bleibt geduldig.
Sind die Gedanken wohl verfehlt?
*lat. Wem nützt es
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