Burgruine
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Steine lösen sich aus Mauern,
fort ist längst das Dachgestühl.
Die Ruine lässt erschauern,
Nebel mehrt das Angstgefühl.
Schwarzhollunder wächst aus Fugen,
Wurzeln sprengen, drängen in
schmale Spalten. Gnome lugen
bösen Blicks zu dir jetzt hin.
Jäh verändern sich die Bilder,
Rosen ranken um ein Schloss.
Wiehern hörst du vom Gefild‘ her,
Reiter satteln dort ihr Ross.
Aus den schmucken Fenstern winken
Mädchen den Besuchern zu.
Sechs Jahrhunderte versinken
und der Burgherr bist nun du.
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