Brüder

Ein Gedicht von Detlef Maischak
Am stillen Waldesrand
Lag von Kugeln schwer getroffen
Ein Soldat im Tannensand
Und wollte noch auf Leben hoffen

Denn ragte dort ein Haus
Hinein in Waldesduft
Und ein Mann kam nun heraus
Gesellte sich der Sommerluft

Schritt nun durch Gras und Eichen
Und sah dann jenen Mann
Wollt dem Feinde hier nicht weichen
Ging zum Feinde schnell heran

Nun schleppte er im Morgenlicht
Seinen kranken Kameraden
Den Kameraden, den kannt er nicht
Doch wurd er eingeladen

Froh das man ihn fand
Sah der Kranke zu dem Fremden
Es war hier wie im Heimatland
Doch konnt er keine Freude senden

Der Kranke sollt sein Bruder sein
Auch wenn er ihn nicht kannte
Er kam zu Hilfe ihm allein
Er Glück und Hoffnung sandte

So manche Nacht den Schlaf vertrieb
Weil fragend kranke Augen blickten
Die funkelten in Angst und Lieb
Vieleicht den letzten Gruss zu schicken

Das alle Menschen Brüder werden
Und auch was blüht wo einst die Saat
Frieden im Himmel und auf Erden
So mahnt der tote Kamerad

31.07.1976 Detlef Maischak

Informationen zum Gedicht: Brüder

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06.04.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Detlef Maischak) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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