Blatt, Hase, Liebe

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Blatt, Hase, Liebe

Der Sternekoch legt großes Blatt
Des Kopfsalats zur Tellermitte:
Ein Türmchen er errichtet hat,
Darauf kommt die Polentaschnitte.

Egal, wo man das Blatt anschneidet,
Ein jeder, wie er's haben will,
Weil nun das Schlundhaus ja entscheidet:
Was dient zuerst dem Gaumenspiel?

Ganz anders bei dem Schokohasen,
Den man zu Ostern sich geschenkt:
Der Mensch kann nirgendwo es lassen,
Dass seine Lust bleibt klar gelenkt:

Zuerst die Ohren abgebissen
Das immer – und mit Hochgenuss!
Der Torso, später aufgerissen –
Das ist ein letzter Tätergruss...

Manchmal ist so auch Liebe:
Oben fängt sie beim Kusse an.
Sind dann erwachsener die Triebe,
Kommt rasch zugange Frau und Mann.

Auch da gibt es ein Oben, Unten,
Mit dem die Lust vielfach gelenkt,
Hinabgleitet zu weiteren Runden,
Wo man sich höchste Freuden schenkt.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Blatt, Hase, Liebe

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07.06.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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