Bis der Wind uns trägt
Ein Gedicht von
Kerstin Rachow
Siehst du die Flammen im Kamin, wie sie sich ums Holz schmiegen?
Ihr Anblick kann süchtig machen.
Erst waren sie noch ganz klein, doch sie werden immer kräftiger.
Aus Wärme wird Hitze und die Glut scheint für die Ewigkeit zu glühen.
Wir füttern unser Feuer abwechselnd und erleben es wohltuend zusammen.
Jeden Tag aufs Neue bis die Zeit aufhört zu zählen.
Es ist unser Feuer, wir lassen die Flammen hell erleuchten
und passen gut darauf auf.
Auch wenn die Uhren ticken, lassen wir unsere Glut nie ausgehen.
Wir gehen barfuß über glühenden Kohlen, Hand in Hand.
Unser Feuer tragen wir mit nackten Händen überallhin.
Und wenn es eines Tages soweit ist,
dann lassen wir uns mit der Asche fort wehen.
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