Biographisches vom Väterchen Frost
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
In jedem Land der Christenheit,
ein Weihnachtsmann zur Weihnachtszeit,
dick, mit Bart, in rotem G’wand,
schleppt Geschenke durch das Land.
Er ist gütig, heilig, milde,
Sie kennen ihn, Sie sind im Bilde,
in Russland heißt er Djed Moroz,
und irgendwas ist mit ihm los.
Er kommt nur zum Neujahrsfest,
was mich nun vermuten lässt,
das er wahrscheinlich Atheist,
weil man ihn Weihnachten vermisst.
Er zieht von Haus zu Haus dahin,
mit seiner kleinen Enkelin,
und deshalb ist nun zuzugeben:
er hatte ein Familienleben.
Historisch ist das nicht erwähnt,
wahrscheinlich war’s ein One-night-stand.
Mit wem, das weiß man nicht genau,
mit Sicherheit war’s eine Frau,
und ich kann ihn ja versteh‘n,
sowas passiert im Handumdreh‘n.
Eifrig hab ich recherchiert,
doch hat mich niemand informiert,
und deshalb halt ich’s für wahrscheinlich,
den Russen ist die Sache peinlich.
Zweifellos und lasterhaft,
kam es zu einer Vaterschaft,
die Dame, welche involviert,
hat sich vermutlich recht geniert,
jedoch erklärt uns das Geschwind,
`nen Elternteil vom Enkelkind.
Wo das andere verblieben,
davon ist nichts aufgeschrieben,
wahrscheinlich hat‘s im Winterwald,
Onkel Stalin abgeknallt.
So steht nun mit Snegurotschka,
der Djed Moroz alleine da,
ein Großpapa, ein Waisenkind,
geht durch das Land, bei Frost und Wind!
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