Bin ich gerecht?

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Bin ich gerecht?

Mit dem Alter verändern Menschen sich –
Mit zunehmenden Graustufen in den Haaren.
Das gilt für Dich und auch für mich,
Beeinflussen das Gemüt in späten Jahren.

Die jüngsten Enkel aber wollen nur spielen
Mit Dir, mit mir, denn sie sind nahe gern,
Weil sie sich wirklich noch so selig fühlen,
Denn Du bist für sie ein hoher Stern.

Was sollen die Sterne am Firmament,
Was all die Lichter, die Leuchten?
Wenn man großelterliche Namen nennt,
Beginnen Enkelaugen zu leuchten!

Je weiter sie von Dir entfernt leben
Und Dich deshalb seltener sehen,
Desto mehr wollen sie ja Nähe erleben
Und werden gern zu Dir gehen.

Je älter jedoch die Verwandten werden,
Desto mehr werden sie sich entfernen
Von Dir, weil eigenes Leben sie mehrten,
Suchend nach persönlichen Sternen.

Großeltern haben das auch so gemacht,
Als sie jung und dynamisch waren.
Manche haben sogar die Eltern verlacht,
Zielten darauf, eigene Ziele anzufahren.

Verteile Zuneigung und Geld gerecht
Und mache dabei niemals Unterschiede!
Ist denn Zuwendung im Alter noch echt,
Wenn ich mir meine Gefühle verbiete?

Man ist wahrscheinlich nie ganz gerecht,
Weil Zuwendung auch ein Zeitsklave bleibt.
Sind die Zeiten dann wirklich einmal schlecht,
Dürfen wir nicht zulassen, dass Abschied uns treibt.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Bin ich gerecht?

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06.12.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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