Besuch des Enkels

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Er hat uns schon so oft gefragt,
Wann wir ihn denn besuchen kommen.
Das haben wir lange vertagt,
Jetzt war es jedoch vorgenommen.

Doch er saß nur in seinem Raum,
Ganz oben, während wir allein,
Von ihm nichts sahen, weil er kaum
Uns wollte richtig nahe sein.

Hatte er uns vielleicht nicht gern,
War der Besuch gar nicht gewollt?
Blieb er uns lieber deshalb fern,
Weil wir dem Alter viel gezollt?

Er spielt' am PC mit Kameraden,
Allein im Haus konnt' er nicht sein:
"Fühlt Euch doch ja nicht ausgeladen,
Mit Freunden bleib' ich gern allein!

Großeltern hier im Riesenhaus
Vertreiben Ängste, das reicht mir.
Ich gehe auch nicht gerne aus,
Im Zimmer sein ist mir nicht schlimm.

Und dann sind da ja noch die Speisen,
Welche Oma bereitet mir.
Anstatt lieber zu Euch zu reisen,
Iss und trink ich lieber hier."

Er dankte uns, dass wir besucht
Ihn, weil Eltern urlaubsverreist,
Wir ihm gekauft, was er ausgesucht,
So dass sein Seelchen nicht verwaist'...

(c) Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Besuch des Enkels

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Oma, Opa
19.11.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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