Auswanderungslied - frei nach H. v. Fallersleben

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Die Despoten hatten viel versprochen,
Doch das Halten schien nicht ihre Pflicht.
Haben an dem Volk so viel verbrochen,
Darum bleibt im eig'nen Land man nicht.

Flucht bleibt ihnen nur, bei Nacht und Tage,
Schweigen ist des Flüchtlings einzig Recht:
Untertanen ziemet keine Klage,
Und gehorchen muß dem Herrn der Knecht.

Wer berichtet, wird gleich ausgewiesen,
Mehr als Recht gilt nun die Polizei.
Heute trifft es jenen, morgen diesen,
Volk und Redakteur sind vogelfrei.

Freiheit lebt halt nur im Liede,
Völkerrecht, es ist ein Märchen nur.
Nirgendwo hält sich ein langer Friede -
Wenn nur Willkür herrscht und die Zensur.

Darum zieh'n sie aus dem Vaterlande,
Kehren vielleicht nimmermehr zurück,
Suchen Freiheit jetzt an fremdem Strande -
Freiheit ist nur Leben, ist nur Glück.

Frei nach Hoffmann von Fallersleben. Sein Gedicht "Auswanderungslied" hat er verfasst im 19. Jahrhundert, als viele Deutsche die Flucht in die neue Welt "Amerika" antraten, in der Hoffnung, es erginge Ihnen dort besser.

Informationen zum Gedicht: Auswanderungslied - frei nach H. v. Fallersleben

326 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
07.05.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige