Angst und Freiheit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Angst und Freiheit

Kommt Freiheit ohne Ängste aus
Oder gibt es erst dann Freiheit,
Wenn Ängstlichkeit beschreibend
Zur Freiheit führt uns, treibend?

Kommt aus bewehrtem Hexenhaus
Nicht immer schon ein Satan 'raus,
Der allenfalls Krieg lässt erwarten,
Wenn Anhänger da werbend starten?

Müssen wir erst die Seelen schütteln,
Sie so zur Friedensnot aufrütteln,
Gar mit Märchen und Geschichten
Lautstark Gemütstiefe aufrichten?

Man sagt, die Zeit steht sehr auf Frieden,
Wenn man die Angsträume gemieden.
Doch ist's nicht so, dass Angst erst treibt
Den Frieden, wenn Furcht sich verschreibt?

Denn wird das Leben komfortabel,
Eingehegt die Ringparabel,
Kann sich frei noch Zwiebel häuten,
Frieden dann Zukunft bedeuten?

Auf's Glatteis geht doch nur der Esel,
Für den Natur ein brodelnd' Kessel,
Er nicht mehr sichert, was er hat
Und nur verhundst den Flächenstaat.

Die Lebensform der Toleranz
Ergreift den Menschen niemals ganz,
Wenn Angst und Kleinmut ihn regieren
Und Negationen ihn verführen.

Kein Leben kann doch besser sein,
Als jenes, das im Herzenschein
Die Horizonte öffnet weit,
Damit zum Schauen es bereit.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Angst und Freiheit

172 mal gelesen
19.06.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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