Am Ende
Ein Gedicht von
Inge Millich
Am Ende
Was immer Du begehrst
Sagt Dir nicht allein Dein Herz
Es ist Verstand, der sich beschwert
Und bei Verlust empfindet Schmerz
Er trachtet, neidet, will besitzen
Verschwendet seine Zeit mit Gier
Und wird er einst im Grabe schwitzen
Dann steht auf seinem Grabstein: Hier
Liegt der Verstand, der niemals still
Für Macht und Reichtum sich verbog
Der alles hatte, noch mehr will
Und am End‘ sich selbst belog.
So viele Leben er zerstört
Bekam den Hals nicht voll genug
Und als alles ihm allein gehört
Erkannte er den Selbstbetrug
Und was am Ende übrig bleibt
Ist nur ein kleiner Haufen Staub
Vermodert mit dem Lauf der Zeit
Unter braun vergilbtem Laub
© Inge Millich
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