Am Ende

Ein Gedicht von Inge Millich
Am Ende

Was immer Du begehrst
Sagt Dir nicht allein Dein Herz
Es ist Verstand, der sich beschwert
Und bei Verlust empfindet Schmerz

Er trachtet, neidet, will besitzen
Verschwendet seine Zeit mit Gier
Und wird er einst im Grabe schwitzen
Dann steht auf seinem Grabstein: Hier

Liegt der Verstand, der niemals still
Für Macht und Reichtum sich verbog
Der alles hatte, noch mehr will
Und am End‘ sich selbst belog.

So viele Leben er zerstört
Bekam den Hals nicht voll genug
Und als alles ihm allein gehört
Erkannte er den Selbstbetrug

Und was am Ende übrig bleibt
Ist nur ein kleiner Haufen Staub
Vermodert mit dem Lauf der Zeit
Unter braun vergilbtem Laub

© Inge Millich

Informationen zum Gedicht: Am Ende

309 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
23.04.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige