Aletschgletscher

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Aletschgletscher

Die Gletscherzunge weicht zurück,
Die dunklen Spalten werden breiter
Und wo heute noch Eis im Blick,
Flieht frühes Eis nun immer weiter.

Nach wenigen Jahren ist er weg,
Der Aletschgletscher, Rhoneschöpfer.
Das schöne Bild mit Fluss und Steg
Verkauft nur noch ein alter Töpfer.

Heut' stürzen diese Wassermassen
Aus ihrer grauen Gletscherzunge:
Die Raser können es nicht lassen –
Und lüften d o r t die Fahrerlunge!

Längst kann das Eis nicht mehr gewinnen,
Wo zum Berghang Abgase wehen,
Motorräder auf Serpentinen
Hinauf und hoch in Aussicht stehen.

Geh'n wir dem Untergang entgegen
Und sehen nicht, was uns gebricht?
Schwinden uns weiter Eis und Regen,
Geht auch von uns das Lebenslicht!


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Aletschgletscher

28 mal gelesen
21.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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