Weder Haken noch Öse

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ein Bursche lernt ein Mädchen kennen
und möchte sie bald sein eigen nennen.
Das Mädchen mit der Sehnsucht kämpft
doch erst mal lose Spielchen dämpft.
Er sieht sie an, lässt die Hände spielen,
die bald auf Haken und Ösen zielen.

Das Mädel nickt und lächelt weise,
der junge Mann geht auf die Reise.
Irgendwo zwischen Schulterblättern
muss man doch zwei Teile fleddern.
Er zieht und zerrt, hoch und runter,
anfangs stolz und noch ganz munter.

Doch die Teile sind wie die Kletten,
lassen sich nicht mal entketten.
Er schiebt und dreht, er knickt und hebt,
mit ganzer Kraft, der Körper bebt.
Das Mädel lacht: „Wenn Du mich küsst,
zeig ich, wo vorn das Knöpfchen ist.“

17.10.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Weder Haken noch Öse

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17.10.2015
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