Feierabend

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Es ist wieder Freitagabend
die Woche hat nun Feierabend.
Jeder hat sich drauf gefreut,
doch was machen wir denn heut?

Beim Nachbarn ist das alles klar,
weil er die Woche auswärts war.
Selbst der Wein und gutes Essen
werden im Moment vergessen.

Soll ich mir ein Beispiel nehmen,
unter die Dusche mich bequemen?
Die Nacht ist länger als der Tag,
da kann ins Bett gehen, wer das mag.

Kino ist doch wie großes Fernsehen,
heute wird dort die Schlange gern stehen.
Auf dem Programm stehen neue Streifen,
da müsste man doch gleich zugreifen.

Im Theater ist es zwar kultureller,
doch die Garderobe ist nicht schneller.
Für den Anzug mit Hemd und Krawatte
schwitze im Bad ich ewig auf der Matte.

Ich könnte zum Vortrag über Rente eilen,
in der Stadthalle Ottos Humorlachen teilen.
Im Ringhaus schlägt man blaue Augen,
doch im Waschsalon warten warme Laugen.

Heut kann ich mich nicht entscheiden,
soll dadurch mein Junggesellenleben leiden?
Das Beste ist, ich lege mich und pflege mich,
die Freundin kommt dann ganz sicherlich.

09.02.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Feierabend

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08.02.2019
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