5 Minuten

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Neulich fühlte ich mich ernsthaft krank
und zum Doktor führte mich mein erster Gang.
Bei der Anmeldung ein Schild ich seh:
„Wir sind gerade beim Kaffee!“
Also heißt es geduldig warten,
ehe die Mediziner wieder starten.

Damit in der Zeit ich auch was tu,
mache ich beide Augen zu,
denke ich wäre schon wie immer
halb entblößt im Ärztezimmer.
Ich mach den Mund auf, zeig die Zunge,
hole dann viel Luft mit der Lunge.

Steck das Röhrchen in den Mund
und puste dann aus tiefstem Grund.
Ich leg den rechten Arm zur Seite,
dass den Blutdruck man bereite.
Pumpe dann mit dieser Hand
den Gummiball, den ich so fand.

Es schreit: “Aua, sie Schwein!“
da lasse ich die Sache sein.
Plötzlich hat es laut gekracht
und ich bin vor Schmerz erwacht.
Vor mir saß eine erregte Frau,
nannte mich nur Schwein und Sau.

„Das könnte ihren Lüsten so passen,
einfach meine Brüste anzufassen!
Jeder kennt mich hier im Ort,
denn das Boxen ist mein Sport.“
Ich sah noch ihre Faust allein,
da schlief ich auch schon wieder ein.

14.09.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: 5 Minuten

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14.09.2013
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